30 Jahre vereinigte, deutsche Küche

Deutsche Küche – klassisch und neu interpretiert

 

In diesem Herbst gibt es ein Jubiläum, das die Deutschen bewegt: Seit 30 Jahren ist Deutschland nach Jahren der Trennung wieder vereint. Wir nehmen dieses Jubiläum zum Anlass, um die Republik von ihrer kulinarischen Seite zu betrachten: Welche regionalen Unterschiede gibt es beim Essen? Welche Küchen haben sich auf den beiden Seiten des Landes herausgebildet? Was ist zusammengewachsen?

 

Norden, Westen, Süden, Osten – alles Leck’re muss man kosten

Schon aufgrund seiner vielfältigen Geografie hat Deutschland kulinarisch viel zu bieten. Im Norden liegen Ost- und Nordsee: Frische Fischgerichte, Räucherfisch und eingelegter Fisch wie Rollmops und Bismarckhering haben hier ihren Ursprung. Hinzu kommt, dass die Bundesländer im Norden durch den Seehandel auch immer Zugriff zu den Gewürzen ferner Länder hatten – das hat die Küche der Menschen dort beeinflusst.

Der Südwesten profitierte immer schon von seinem warmen Klima: Hier sind die Winzerregionen Deutschlands angesiedelt. Neben der Liebe zum Wein haben sich viele einzigartige regionale Speisen entwickelt: Die Rheinländer beispielsweise lieben Sauerbraten und haben durch die Nähe zu Frankreich auch Muscheln in Weißwein in ihre Küche aufgenommen.

Weiter südlich sind die Schwaben bekannt für ihre „Maultäschle“ mit Zwiebelschwitz. Der Südosten trennt sich vom Rest der Republik durch den Weißwurstäquator: Hier zelebrieren die Bayern ihre Weißwürste mit süßem Senf und sind weltweit bekannt für ihre Brezeln. Die Thüringer im Herzen Deutschlands kochen zu jedem möglichen Anlass ihre Thüringer Klöße, braten Kassler oder grillen Thüringer Bratwürste, die auf fast jedem Markt oder Fest in Deutschland zu finden sind. Der Osten der Nation ist dagegen beeinflusst von der slawischen Küche, aus Kloß wird Knödel, Fleisch und Kraut bestimmen Speisen wie Gulasch, Soljanka oder Rouladen.

 

Deutschland, einig Leckerland

Trotz regionaler Unterschiede sind sich die Deutschen kulinarisch einig, wenn es um Schnitzel geht, um Kartoffeln und Kartoffelspeisen, um Kohl und Kraut, um Braten und Soßen und die Liebe zu Brot und Brötchen. Von Spargel zu Erdbeeren, von Rhabarber zu Pfifferlingen, Kürbis und Grünkohl – das ganze Jahr über jagt eine köstliche Saison die nächste und erinnert so an einen der größten und oft vergessenen Reichtümer Deutschlands: die deutsche Küche.

 

Alte deutsche Küche neu entdeckt

Wie hat sich die deutsche Küche in den letzten Jahren weiterentwickelt, welche Traditionen sind geblieben, was hat sich verändert? Um das herauszufinden, sind wir mit dem Food-Fotografen Ben Fuchs auf Entdeckungsreise durch die Hauptstadt gegangen. Bei alteingesessenen Manufakturen, traditionellen Gaststätten und innovativen Küchen haben wir angeklopft und uns bekochen lassen. Eine kleine Reise in die Vielfalt der neuen deutschen Küche.

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